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Digitalisierung in der Landwirtschaft: Nachhaltigkeit, Effizienz und Chancen

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Die Landwirtschaft befindet sich derzeit in einem tiefgreifenden Wandel, der maßgeblich durch die fortschreitende Digitalisierung geprägt ist. Diese Entwicklung verspricht nicht nur eine Steigerung der Nachhaltigkeit und Produktivität, sondern auch eine Vereinfachung und Zeitersparnis der landwirtschaftlichen Arbeitsprozesse. Die Auswirkungen der digitalen Transformation gehen weit über die reine Automatisierung hinaus und ihre positiven Effekte sind in vielerlei Hinsicht spürbar. Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) hat das enorme Potenzial der Digitalisierung in der Landwirtschaft erkannt und setzt sich dafür ein, die Rahmenbedingungen für diesen Wandel positiv zu gestalten. Dieser Blogbeitrag wird die aktuellen Trends und Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung in der Landwirtschaft beleuchten.

Die Rolle der Digitalisierung: Mehr als Automatisierung

Bereits seit einigen Jahren hat die Digitalisierung in der Landwirtschaft Einzug gehalten und prägt den landwirtschaftlichen Alltag. Ein Beispiel ist die Nutzung von GPS-Daten zur Optimierung der Fahrtrouten von Traktoren und Erntemaschinen. Unter dem Begriff "Precision Farming" werden durch die Kombination von GPS-Steuerung und entsprechenden Softwarelösungen Kraftstoffeinsparungen und optimierte Arbeitswege realisiert. Die Digitalisierung geht aber weit über solch einzelne Anwendungsfelder hinaus.

Dank moderner Technologien wie Wetter-Apps, Drohnen und Datenmanagementsystemen können Landwirt:innen die Bodenbearbeitung und Ernte präziser planen und durchführen. Digitale Lösungen ermöglichen eine effiziente Pflanzenernährung und -pflege, indem sie genaue Informationen über Düngung und Nährstoffversorgung liefern. Die Echtzeitüberwachung komplexer Prozesse wie der Silomais- oder Zuckerrübenernte trägt nicht nur zur Produktivitätssteigerung bei, sondern ermöglicht auch eine nachhaltigere Planung. Darüber hinaus tragen Technologien wie Fütterungsroboter, Milchmengenmessgeräte und Klimamanagementsysteme zum Tierwohl, zum Umweltschutz sowie zur Entlastung der Landwirt:innen bei. Die Digitalisierung eröffnet zudem Möglichkeiten, das Verhalten von Nutztieren zu analysieren und zu bewerten.

Vielfältiger Nutzen der Digitalisierung

Bereits seit zwei Jahrzehnten nutzt die Landwirtschaft moderne Technologien, um Prozesse nach guter fachlicher Praxis zu optimieren. Der Begriff "Smart Farming" steht für die intelligente Steuerung und Koordination von Hard- und Software, um Traktoren und Anbaugeräte optimal aufeinander abzustimmen. Dabei spielen auch Logistik und Transport eine zentrale Rolle, denn landwirtschaftliche Betriebe sind nicht nur Produktionsstätten, sondern auch Teil komplexer Lieferketten. Durch die Digitalisierung können diese Prozesse besser abgebildet und aufeinander abgestimmt werden, was zu mehr Effizienz, Transparenz und Arbeitserleichterung führt. Auch eine nachhaltigere Ressourcennutzung und bedarfsgerechte Anwendungen im Ackerbau und in der Tierhaltung sind mit der Digitalisierung verbunden.

Doch die Digitalisierung bietet noch mehr. Plattformen wie Loql werden immer häufiger genutzt, um das Auftragsmanagement und den Verkauf landwirtschaftlicher Produkte zu optimieren. Diese Plattformen helfen den Landwirten, ihre Produkte schneller und effizienter an den Kunden zu bringen. Die Verwaltung und Organisation von Aufträgen wird dadurch erheblich vereinfacht und die Landwirt:innen können sich besser auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren.

Herausforderungen und Anforderungen an Digital Farming

Die Digitalisierung birgt zweifelsohne enorme Chancen, aber auch Herausforderungen. Die Vielfalt der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland - vom kleinen Nebenerwerbsbetrieb bis zum großen Vollerwerbsbetrieb - erfordert eine maßgeschneiderte Herangehensweise. Dazu gehören

  • Ausbau der Infrastruktur: Um moderne Technologien nutzen zu können, ist eine flächendeckende digitale Infrastruktur unerlässlich. Schnelles Breitband-Internet und zuverlässiger Mobilfunk sind die Basis für die Digitalisierung auf dem Land.
  • Datenfluss und Interoperabilität: Digitale Lösungen verschiedener Hersteller:innen müssen nahtlos miteinander kommunizieren können, um reibungslose Abläufe zu gewährleisten.
  • Schulung und Beratung: Landwirt:innen sind keine IT-Expert:innen. Daher sind gezielte Schulungen und Beratungen wichtig, um die Technologien effektiv nutzen zu können.
  • Zuverlässigkeit und Sicherheit: Die Technik muss zuverlässig sein, um Ausfallzeiten zu minimieren. Gleichzeitig sind Datenschutz und Datensicherheit von großer Bedeutung.
  • Forschung und Entwicklung: Die Forschung sollte den Nutzen von Digital Farming weiter untersuchen und innovative Lösungen entwickeln.
  • Umweltschutz und Nachhaltigkeit: Die Digitalisierung soll dazu beitragen, den Ressourceneinsatz und die Umweltauswirkungen weiter zu optimieren.

Vielversprechende Zukunft für die Landwirtschaft

Die Digitalisierung eröffnet neue Perspektiven für die Landwirtschaft. Die Potenziale reichen von mehr Effizienz über mehr Transparenz bis hin zu mehr Nachhaltigkeit. Die Herausforderungen sind real, aber mit Augenmaß zu meistern. Die Zukunft der Landwirtschaft wird zweifelsohne von der digitalen Transformation geprägt sein, und es liegt an uns, diese Entwicklung zum Wohle der Landwirt:innen, der Umwelt und der Verbraucher:innen positiv zu gestalten.

Quellen

 

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