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Die Top-Food-Trends des Jahres 2024 - Was erwartet uns in diesem Jahr?

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Technologische Innovationen und gesellschaftliche Impulse sind die ständigen Triebfedern für die kontinuierliche Entwicklung in der Lebensmittel- und Gastronomiebranche. Während sich einige Food-Trends durchsetzen, entstehen immer wieder neue Strömungen. In Zusammenarbeit mit dem Zukunftsinstitut in Wien analysiert die renommierte Food- und Gastro-Expertin Hanni Rützler die aktuellen Entwicklungen in den Bereichen Esskultur, Ernährung und Gastronomie. Sie liefert Antworten auf viele Fragen und veröffentlicht ihre Erkenntnisse im jährlichen Food Report. Welche wegweisenden Entwicklungen und Konzepte die Branche im Jahr 2024 prägen werden, erfährst Du in diesem Blogbeitrag. Eines steht schon jetzt fest: Nachhaltigkeit bleibt ein zentraler Faktor, der die Trends maßgeblich beeinflusst - und das in vielerlei Hinsicht.

Kulinarischer Genuss mit und ohne Fleisch

Pflanzliche Ernährung ist längst kein Nischenthema mehr, sondern in vielen Gastronomiebetrieben Standard. Vor allem die jüngere Generation legt Wert auf genussvolles Essen im Einklang mit Klima und Umwelt. Produkte wie pflanzliches Fleisch, vegane Milchalternativen und Ei-Ersatz ermöglichen abwechslungsreiche Gerichte ohne tierische Bestandteile. Die Technologie entwickelt sich stetig weiter, mit 3D-Druck kann sogar Fleisch in täuschend echter Qualität hergestellt werden.

Dass pflanzliche Küche mehr ist als nur Ersatzprodukte, beweisen die "Vegourmets". In veganen Gourmetrestaurants zaubern Köch:innen aus pflanzlichen Zutaten kreative Gerichte. Dieser Trend spricht nicht nur Veganer:innen, Vegetarier:innen und Flexitarier:innen an, sondern auch "Carneficionados". Sie bevorzugen Fleisch von nachhaltig gehaltenen Tieren und lehnen Massentierhaltung ab. Relevant sind auch die "Real Omnivores", die auf Fleisch, Fisch, Eier und Milch von Tieren aus biologischer Haltung setzen und neuen Lebensmitteltechnologien offen gegenüberstehen.

Für experimentierfreudige Feinschmecker und Gastronomen bietet der Lebensmittelmarkt viele spannende Neuheiten wie In-vitro-Fleisch, Insektennahrung, Algen, Fleischersatz aus Mykokulturen und Hybridprodukte, die einen Teil des Fleisches durch vegane Komponenten ersetzen.

Lebensmittel "von hier”

Nicht nur die Art der Lebensmittel, sondern auch ihre Herkunft spielt im Jahr 2024 eine entscheidende Rolle. Angesichts einer zunehmend globalisierten Welt und eines breiten Lebensmittelangebots besinnen sich viele auf lokale Traditionen und Lebensmittel. "Think global, act local" lautet die Devise und es entsteht eine neue Form der “Glokalisierung". Regionale Lebensmittel, kurze Lieferketten, transparente Produktionsbedingungen und nachhaltige Anbaumethoden gewinnen an Bedeutung. Produkte, die sonst lange Transportwege hinter sich haben, werden zunehmend vor Ort produziert. Hier unterstützt Loql jetzt schon lokale Produzent:innen dabei ihre Produkte einfach und schnell an Abnehmer:innen zu verkaufen.

Süßkartoffeln aus Deutschland, Gojibeeren aus der Schweiz und Wagyu-Fleisch aus Österreich sind nur einige Beispiele für diese Entwicklung. Ein besonderer Food-Trend, der auch in der Spitzengastronomie immer mehr Anhänger findet, ist "brutal local". Dabei werden ausschließlich Zutaten verwendet, die direkt in der Umgebung wachsen. "Wild Foods" wie Kräuter, Flechten, Pilze und Tannenzapfen sind außergewöhnliche Lebensmittel, die gekonnt kombiniert und zubereitet zu einzigartigen kulinarischen Erlebnissen führen.

Diversität an den Herd (& auf den Chefsessel)

Der Trend in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie zeigt eine zunehmende Präsenz von Frauen. Ob als Spitzenköchin, engagierte Biobäuerin oder weibliche Führungskraft in Lebensmittelbetrieben - Frauen spielen eine immer wichtigere Rolle. Dieser Gender-Wandel bedeutet nicht nur mehr Gleichberechtigung, sondern fördert auch Nachhaltigkeit und Vielfalt in der Branche. “Female Connoisseurs" sind nicht nur als Angestellte, sondern auch als Unternehmerinnen aktiv und bereichern die Branche in vielerlei Hinsicht.

Bewusstsein & Wertschätzung

Lebensmittelverschwendung ist ein großes Problem: Mehr als ein Drittel der Lebensmittel in Deutschland werden weggeworfen. Vor dem Hintergrund der globalen Klimakrise ist dies besonders bedenklich, da die Lebensmittelproduktion ressourcenintensiv ist. Eine Lösung für dieses Problem heißt "Re-use Food". Im Alltag vieler Verbraucher:innen ist es bereits üblich, aus Resten kreative und schmackhafte Gerichte zu zaubern. In der Gastronomie werden Lebensmittel zunehmend nach den Prinzipien "Leaf-to-Root" und "Nose-to-Tail" verwertet, die eine ganzheitliche Nutzung pflanzlicher und tierischer Produkte fördern.

Um Abfall zu vermeiden, gibt es inzwischen viele Unverpackt-Läden für private und gewerbliche Kunden. Lebensmittelhersteller und -händler betrachten Lebensmittel nicht mehr nur als Wegwerfprodukte. Sie sehen in allen Bestandteilen eines Produktes wertvolle Ressourcen, die sinnvoll genutzt werden können. So werden zum Beispiel aus Apfeltrester nachhaltige Trinkhalme hergestellt.

Fruchtbare Böden durch naturnahe Bewirtschaftung

Die Qualität der Böden spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit der Ökosysteme. Viele Ackerflächen haben in den letzten Jahren unter der intensiven, konventionellen Bewirtschaftung gelitten. Trockenheit, Nährstoffmangel und übermäßige Bodenverdichtung waren die Folge. Der Trend "Regenerative Landwirtschaft" zielt darauf ab, Ackerböden auf naturnahe Weise zu revitalisieren und wieder fruchtbar zu machen. Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen, sind u.a. Bodenbedeckung, vielfältige Fruchtfolgen zur Förderung der Artenvielfalt und der Einsatz von organischem Dünger anstelle von synthetischem Dünger.

Die Verwendung von Hülsenfrüchten wie Linsen und Erbsen kann hier einen wichtigen Beitrag leisten. Diese Pflanzen binden Stickstoff im Boden und reduzieren so den Bedarf an konventionellem Dünger. Eine gesunde Bodenqualität ermöglicht nicht nur eine nachhaltigere Landwirtschaft, sondern erhöht auch die Kohlenstoffspeicherung im Boden, was dem Klimawandel entgegenwirkt.

Der Food-Trend "Regenerative Food" fördert die Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Umweltschützern und Gastronomen, um nachhaltige und umweltfreundliche Anbaumethoden zu unterstützen.

Was erwartet uns in diesem Jahr?

Das Jahr 2024 verspricht eine spannende Zeit für die Lebensmittel- und Gastronomiebranche zu werden. Die Trends reichen von pflanzlicher Ernährung über lokale und nachhaltige Lebensmittel bis hin zur Förderung von Frauen in der Branche. Auch der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung und die Wiederherstellung gesunder Böden stehen im Fokus.

Gastronomen und Food-Enthusiasten sollten diese Trends im Auge behalten und sich inspirieren lassen, um den sich ständig ändernden Bedürfnissen ihrer Gäste gerecht zu werden. Die Zukunft der Gastronomie ist geprägt von Vielfalt, Nachhaltigkeit und Kreativität - und das schmeckt man in jedem Gericht.

Quellen

 

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